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28. February 2025

Wasserfallmodell

Was ist ein Wasserfallmodell? Das Wasserfallmodell ist ein klassisches Vorgehensmodell im Projektmanagement und in der Softwareentwicklung. Es beschreibt einen sequenziellen, linearen Ablauf von Projektphasen – vergleichbar mit einem Wasserfall, bei dem jede Phase auf die vorherige folgt. Jede Projektphase wird vollständig abgeschlossen, bevor die nächste beginnt. Typische Phasen sind: Anforderungsanalyse, Systemdesign, Implementierung, Test, Integration und […]

Auf einen Blick

Was ist ein Wasserfallmodell?

Das Wasserfallmodell ist ein klassisches Vorgehensmodell im Projektmanagement und in der Softwareentwicklung. Es beschreibt einen sequenziellen, linearen Ablauf von Projektphasen – vergleichbar mit einem Wasserfall, bei dem jede Phase auf die vorherige folgt. Jede Projektphase wird vollständig abgeschlossen, bevor die nächste beginnt. Typische Phasen sind: Anforderungsanalyse, Systemdesign, Implementierung, Test, Integration und Wartung.

Wofür wird das Wasserfallmodell verwendet?

Das Wasserfallmodell wird vor allem in Projekten mit stabilen, klar definierten Anforderungen eingesetzt. Es eignet sich besonders für Vorhaben mit hohem Planungs- und Dokumentationsbedarf sowie für Branchen mit regulierten Abläufen – etwa in der Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, dem Bauwesen oder der klassischen Softwareentwicklung.

Wie funktioniert das Wasserfallmodell?

Das Modell folgt einer festen Abfolge von Phasen:

  1. Anforderungsanalyse: Alle Anforderungen an das Projekt werden dokumentiert. Änderungen nach dieser Phase sind nur mit erheblichem Aufwand möglich.
  2. Systemdesign: Basierend auf den Anforderungen wird die technische Architektur entwickelt.
  3. Implementierung: Die Software oder das System wird programmiert und technisch umgesetzt.
  4. Test: Die erstellten Komponenten werden getestet, Fehler werden korrigiert.
  5. Integration: Alle Komponenten werden zu einem Gesamtsystem zusammengeführt.
  6. Wartung: Nach Projektabschluss erfolgt der Betrieb mit regelmäßigen Anpassungen und Korrekturen.

Ein Rückschritt in eine frühere Phase ist im klassischen Wasserfallmodell nicht vorgesehen.

Welche Vorteile bietet das Wasserfallmodell?

  • Klar strukturierter Ablauf mit eindeutigen Zuständigkeiten und Phasen.
  • Hohe Planbarkeit von Zeit, Kosten und Ressourcen.
  • Gute Dokumentation durch strukturierte Übergänge zwischen den Phasen.
  • Geeignet für große, langfristige Projekte mit festen Anforderungen.

Welche Nachteile hat das Wasserfallmodell?

  • Geringe Flexibilität: Änderungen nach der Anforderungsphase sind aufwändig.
  • Späte Ergebnisrückmeldung: Funktionierende Ergebnisse gibt es oft erst am Projektende.
  • Eingeschränkte Kundenbeteiligung: Feedback kann nur in festgelegten Phasen berücksichtigt werden.
  • Hohe Fehlerkosten bei Planabweichungen: Fehler in frühen Phasen wirken sich stark auf spätere Schritte aus.

Für welche Projekte ist das Wasserfallmodell geeignet?

Das Wasserfallmodell eignet sich besonders für Projekte mit:

  • klaren, stabilen Anforderungen
  • geringem Änderungsbedarf
  • hohem Dokumentations- und Prüfaufwand
  • festgelegten Budget- und Zeitrahmen

Typische Einsatzbereiche sind: klassische Softwareentwicklung, Bauprojekte, technische Anlagen, öffentliche Infrastrukturvorhaben.

Wasserfallmodell in der Software Entwicklung

Das Wasserfallmodell ist ein klassisches Vorgehensmodell in der Softwareentwicklung, das durch einen linearen, schrittweisen Projektablauf gekennzeichnet ist. Es eignet sich besonders für Projekte mit klar definierten Anforderungen und einem stabilen Umfeld. Der Entwicklungsprozess verläuft sequenziell – jede Phase wird abgeschlossen, bevor die nächste beginnt.

Phasen des Wasserfallmodells in der Softwareentwicklung

Der Ablauf im Wasserfallmodell gliedert sich in mehrere klar voneinander abgegrenzte Phasen:

  1. Anforderungsanalyse: In dieser Phase werden alle funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen der Software dokumentiert. Diese Anforderungen bilden die Grundlage für das gesamte Projekt.
  2. Systemdesign: Basierend auf den Anforderungen wird die Softwarearchitektur entworfen. Hier wird festgelegt, wie das System aufgebaut ist und welche Technologien verwendet werden.
  3. Implementierung: Die eigentliche Programmierung beginnt. Der Code wird auf Grundlage des zuvor definierten Designs geschrieben.
  4. Test: In dieser Phase wird die Software umfassend getestet – zunächst auf Modulebene (Unit-Tests), später im Gesamtsystem (System- und Integrationstests).
  5. Integration: Alle Komponenten werden zu einer funktionierenden Anwendung zusammengeführt. Inkompatibilitäten oder Schnittstellenprobleme werden behoben.
  6. Wartung: Nach der Auslieferung wird die Software gepflegt. Fehler werden korrigiert und bei Bedarf werden Updates und Erweiterungen durchgeführt.

Vorteile des Wasserfallmodells in der Softwareentwicklung

  • Klare Struktur und gut nachvollziehbarer Projektverlauf
  • Eindeutige Meilensteine zur Fortschrittskontrolle
  • Ausführliche Dokumentation, die auch spätere Wartung erleichtert
  • Planungssicherheit in Bezug auf Budget, Zeit und Ressourcen

Nachteile und Herausforderungen

Das Wasserfallmodell bietet wenig Flexibilität bei Änderungen. Da jede Phase auf der vorherigen aufbaut, können nachträgliche Anpassungen hohe Kosten verursachen. Zudem erfolgt das Kundenfeedback oft erst spät im Entwicklungsprozess – was das Risiko erhöht, dass die Software nicht vollständig den Nutzerbedürfnissen entspricht.

Wann ist das Wasserfallmodell sinnvoll?

Das Wasserfallmodell ist besonders geeignet für:

  • Großprojekte mit klaren Anforderungen
  • Sicherheitskritische Anwendungen (z. B. in der Medizintechnik oder Luftfahrt)
  • Projekte mit starker Regulierung und hohem Dokumentationsbedarf

Alternativen zum Wasserfallmodell

In den letzten Jahren haben sich agile Methoden wie Scrum oder Kanban als flexible Alternativen etabliert. Sie ermöglichen eine iterative Entwicklung mit kurzen Feedbackzyklen und schneller Reaktion auf neue Anforderungen – ideal für dynamische Umgebungen oder Projekte mit unsicheren Anforderungen.

Schlussfolgerung

Das Wasserfallmodell ist ein bewährtes, lineares Vorgehensmodell für Projekte mit klaren Strukturen und wenig Veränderungsbedarf. Es bietet hohe Planungssicherheit und eignet sich insbesondere für Projekte mit stabilen Rahmenbedingungen. In dynamischen oder agilen Umfeldern ist es hingegen weniger flexibel einsetzbar. Wer Wert auf dokumentierte Prozesse, Kontrolle und eine klare Projektstruktur legt, findet im Wasserfallmodell eine solide Methodik.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Wasserfallmodell

Was ist das Wasserfallmodell einfach erklärt?
Das Wasserfallmodell ist ein lineares Vorgehensmodell im Projektmanagement, bei dem ein Projekt schrittweise in klar abgegrenzten Phasen durchgeführt wird – von der Anforderungsanalyse bis zur Wartung. Jede Phase muss abgeschlossen sein, bevor die nächste beginnt.

Für welche Projekte eignet sich das Wasserfallmodell?
Das Wasserfallmodell eignet sich besonders für Projekte mit stabilen Anforderungen, klaren Zielen und wenig Änderungsbedarf. Typische Einsatzbereiche sind die Bauindustrie, öffentliche Verwaltung oder sicherheitskritische IT-Projekte.

Was ist der Unterschied zwischen Wasserfallmodell und agilen Methoden?
Das Wasserfallmodell folgt einem starren, sequenziellen Ablauf, während agile Methoden wie Scrum oder Kanban iterativ, flexibel und inkrementell arbeiten. Änderungen sind im Wasserfallmodell schwerer umsetzbar, agile Methoden reagieren schneller auf neue Anforderungen.

Warum ist das Wasserfallmodell heute noch relevant?
Trotz agiler Alternativen wird das Wasserfallmodell weiterhin in Projekten eingesetzt, bei denen Dokumentation, Planungssicherheit und behördliche Anforderungen im Vordergrund stehen. Es bietet bei klar definierten Projekten eine solide, nachvollziehbare Struktur.

Wie funktioniert das Wasserfallmodell in der Softwareentwicklung?
In der Softwareentwicklung folgt das Wasserfallmodell einem festgelegten Ablauf: Anforderungen erfassen, Design erstellen, Software implementieren, testen, integrieren und anschließend warten. Jede Phase ist in sich abgeschlossen und wird dokumentiert.

Gibt es Alternativen zum Wasserfallmodell?
Ja, insbesondere agile Methoden wie Scrum, Kanban oder das V-Modell. Diese Ansätze setzen auf Flexibilität, kürzere Entwicklungszyklen und eine enge Zusammenarbeit mit dem Kunden.

Was ist der Ursprung des Wasserfallmodells?
Das Wasserfallmodell wurde 1970 von Winston W. Royce beschrieben – ursprünglich als Beispiel für ein nicht ideales Vorgehensmodell. Es wurde später zur Standardmethode in der Softwareentwicklung weiterentwickelt und systematisiert.

Welche Rolle spielt Dokumentation im Wasserfallmodell?
Die Dokumentation ist im Wasserfallmodell zentral. Jede Phase erfordert eine ausführliche Dokumentation, um den Übergang in die nächste Phase abzusichern und Nachvollziehbarkeit sowie Wartbarkeit zu gewährleisten – insbesondere in regulierten Branchen.

Wie flexibel ist das Wasserfallmodell bei Änderungen?
Das Wasserfallmodell ist wenig flexibel. Änderungen sind vor allem in späten Phasen schwer und kostenintensiv umsetzbar. Deshalb ist eine präzise Anforderungsdefinition zu Projektbeginn besonders wichtig.

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